Rückführung Erfahrungsbericht Sven - Vaterprobleme
Sven ist ein 18- jähriger, junger Mann, der gerade mit seiner Ausbildung begonnen hat. Ganz besonders macht ihm der Umgang mit seinem Vater zu schaffen.
Nachdem der Vater die Familie verlassen hatte und sich einer neuen Frau zugewandt hatte, wurde aus dem einstmals guten Miteinander zunächst Streit und dann Ablehnung, Seitdem der Vater den Kontakt gänzlich abgebrochen hatte, empfindet Sven nur noch Trauer, Wut und Verzweiflung. Er fühlt sich oft ganz klein und hilflos.
Mit der Rückführung möchte er gerne eine Lebenssituation aufsuchen, wo er Kraft und Stärke empfunden hat.
Wir machen uns auf die Reise. Sven befindet sich recht schnell in der Wüste. Er steht im heißen Sand und empfindet Freude und Geborgenheit inmitten der Hitze.
Die Kutte, welche er trägt ist ganz weiß und leuchtet in der glühenden Sonne. Auf der Vorderseite der Kutte befindet sich ein Zeichen. (das der Assassinen) Dennoch empfindet er Glück und das Gefühl zu Hause zu sein. Vor dem heißen Sand sind seine Füße mit Schuhwerk aus Leder geschützt.
Sein Äußeres beschreibt er ganz genau: Er ist ein junger Mann Anfang der 20 er und trägt einen langen Bart. Die Haare sind allerdings ganz kurz geschnitten. Im Gesicht hat er eine lange Narbe.
Zunächst ist er ganz allein, bis er realisiert, dass sich hinter ihm ganz viele Menschen befinden. Es sind alles seine Freunde – seine Familie. Man ruft ihn mit dem Namen Kasar. Es ist das Jahr 1446. Der Ort heißt Al-Ba-C´hem und liegt in der Nähe der nächsten großen Stadt Katar.
Auf meine Frage, was denn seine Aufgabe dort sei, antwortet er: Den Menschen im Kampf gegen die Eindringlinge aus dem Norden zu helfen. Dies geschieht in Form von Bestechung, Kontrolle der Befehle an die fremden Soldaten und das Töten von Verrätern. Sie glauben an keinen Gott, keine Religion, sondern nur an sich selbst. Alle Eroberer aus dem Norden sind ausländische Feinde, die zu bekämpfen sind.
Nun bitte ich Sven, mir in seiner Heimatsprache etwas zu sagen und er hält mir in arabischer Sprache einen kämpferischen Monolog. Auf meine Frage hin, was er empfindet, antwortet er: Kraft, Unabhängigkeit, Freiheit. Und diese möchte er mit in sein heutiges Leben mitnehmen.
So haben wir die Sitzung beendet und Sven hat die Kraft, die Unabhängigkeit und die Freiheit mit ins Hier und Heute genommen. Das hat ihm ganz entscheidend geholfen, die Missachtung durch seinen Vater zu verarbeiten.