Erfahrungsbericht Rückführung - Melanie - Selbstwertprobleme
Die junge Frau Mitte zwanzig ist recht bedrückt, weil es ihr vorkommt, als könne sie die ihr entgegengebrachten Gefühle anderer Menschen nicht recht erkennen und erwidern. Sie möchte gerne wissen, welche Begebenheiten aus einem vorangegangenen Leben sie heute noch derart beeinflussen.Nach Einleitung der Trance befindet sie sich in einem großen Schlossgarten mit vielen Bäumen.
Es ist Nachmittag und es sind viele Menschen anwesend. Eine Treppe führt zu einer Terrasse. Ein großes Fest wird gefeiert. Die Gäste tragen Masken an Stäben vor dem Gesicht. Es ist das Jahr 1859 und Melanie ist ein 14 – 15 Jahre altes Mädchen mit dem Namen „Annabell“. Sie selbst ist schäbig gekleidet, “wie Aschenputtel“ und keiner der Gäste beachtet sie.
Plötzlich wird sie von einer Frau in ähnlicher Kleidung und mittlerem Alter an der Hand weggezogen. Sie befiehlt ihr weg zu gehen, da sie dort nichts zu suchen habe. Annabell folgt ihr und sie äußert, dass es sich wohl um ihre Mutter handelt.
Beide betreten den Boteneingang, der sich versteckt im Mauerwerk befindet. Es ist dunkel, Fackeln stecken in Halterungen an der Wand und die Mutter führt sie an der Hand. Annabell sagt: “Was für ein Drecksloch.“ Der Gang ist verschachtelt und bald erreichen sie die Küche. Es ist viel los dort, alle arbeiten. Die Küche wirkt schäbig, Stroh liegt auf dem Boden, dazwischen befinden sich vereinzelte Feuerstellen. Annabell bleibt regungslos in der Küche stehen. Sie ist beschämt und traut sich nicht zu helfen. Da wird sie beschimpft, dass sie Äpfel waschen soll und nicht so nutzlos herumstehen. Alle schauen nun zu ihr hin. Jetzt wäscht sie die Äpfel zusammen mit ein paar Anderen. Die Mutter, sie heißt „Lea“, streicht ihr liebevoll über die Schulter und sammelt dann weiter Kartoffeln ein.
Plötzlich steht ein edel gekleideter Angestellter in der Küche und schimpft, dass es nicht voran geht.
Er trägt eine Perücke, ein weißes Hemd und darüber eine blaue Uniformjacke mit einer Brosche daran. Er geht zu jedem einzelnen und schaut auf sie herab – beschimpft sie als Abschaum. Sie würden alle herausfliegen. Alles ist panisch und hektisch. Riesige Platten mit Spanferkeln und Garnierungen stehen fertig auf den Tischen. Die Mutter schält Kartoffeln und lächelt sie an. Nun kommen Kammerdiener und bringen das Essen hinaus. Endlich ist Ruhe.
Die Mutter nimmt sie wieder an die Hand und geht den Gang ein Stück zurück. Sie macht eine Tür auf und durch einen Spalt hindurch haben sie einen Blick auf die Gesellschaft. Mutter und Tochter machen sich über die Perücken der Gäste lustig und kichern. Der Raum ist voll von Pagen und von Kronleuchtern beleuchtet. Die Mutter holt aus der Schürze einen Apfel, wischt ihn sauber und gibt ihn Annabell. Sie beißt hinein: „Ist der lecker.“
Sie verschließen den Spalt wieder und gehen in einen weiteren Seitengang. Annabell/Melanie wird plötzlich ganz traurig. In kleinen Nischen am Gang befinden sich Strohbetten. Auf einem dieser Lager sitzt die kleine 4-5 Jahre alte Schwester Ann-Katrin. Sie scheint nicht ganz gesund zu sein. In ihrer Hand hält sie einen Teddybären und schaut völlig abwesend ins Leere. Sie ist autistisch. Die Mutter wollte dieses Kind nicht, da es die Folge einer Vergewaltigung durch einen Soldaten war. Es gibt noch einen 7-8 Jahre alten Bruder Robin, der aber zur Zeit nicht anwesend ist. Ich frage sie, ob denn niemand mit Ann-Karin spricht. Annabell/Melanie erwidert, dass sie sich oft zu ihr setze. Dann streichelt sie der Kleinen über das Haar und spricht mit ihr. Leider antwortet sie nicht und lehnt sich nur an ihr an.
Wegen der kranken kleinen Schwester müssen sie hier im dunklen Verlies leben, da die Menschen sie sonst angreifen.
Melanie stellt in der Rückführung fest, dass sie aus Mitgefühl und Liebe zu ihrer kleinen Schwester deren Leid und Leben auf sich genommen hat. Da sie erkennt, dass dies weder für ihre jüngere Schwester, noch für sich selbst, irgendeine Hilfe ist, beschließt sie, sich davon zu lösen.
Ab diesem Tag will sie nur noch ihr eigenes Leben selbstbewusst und frei von Beschränkungen aus der Vergangenheit leben.